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Aufbruch in eine neue Zeit. Meine TEAMWILLE-Geschichte.

Warum ich einerseits froh bin, die Rolle als Geschäftsführer abzugeben und andererseits zuversichtlich, dass dies eine große Chance für die Organisation bedeutet.

Der holprige Start in die eigene Unternehmung

Mit 23 Jahren, im 3. Semester meines Studiums, gründete ich meine erste Unternehmung. Warum? Ich befand mich in der Zeit in einem Nachwuchsförderprogramm bei einem Automobilhersteller. Fand für meine Persönlichkeit dort aber keine Erfüllung. Mich überraschte der Eindruck, dass viele Mitarbeiter sehr unzufrieden waren mit ihrer Arbeitswelt – und trotzdem nichts änderten! 

Ich beschloss es deshalb anders zu machen. Ich war der festen Überzeugung, dass es ein Unternehmen gibt, in dem ich mich gut entwickeln kann und hoch motiviert arbeiten würde: Ich muss es nur noch gründen!

Gemeinsam mit einem Kommilitonen gründeten wir die „Dittmann & Wille Consulting“ GbR. Unsere Kernkompetenz: Projektmanagement und Unternehmenskommunikation. Jung, wild, ohne Erfahrung – aber mit Aufbruchstimmung, Energie und dem Drang nach Freiheit und Selbstverantwortung im Herzen. Diese Motive sollten mich die nächsten 20 Jahre bis heute tragen.

„Ich würde mehr verdienen, wenn ich für unsere Kunden putzen statt in dieser Form arbeiten würde“, witzelte ich in der Anfangszeit oft. Aber meine Vision trieb mich voran: Eine Firma auf die Beine stellen, die meinen Werten und meinen Vorstellungen entspricht.  

Die Gründung der wilcomsult GmbH

Knapp drei Jahre später beendeten wir unser Studium und standen vor der Entscheidung: Weiter machen oder andere Wege einschlagen? Wir entschieden uns, die gemeinsame GbR zu liquidieren. Meinen Teil wollte ich als GmbH weiterführen. So gründete ich 2004 die wilcomsult GmbH, die 2012 in die TEAMWILLE GmbH umbenannt wurde.

Ende 2004 bekam ich erstmals Zugang zu unserem heutigen Hauptkunden – der BMW Group. Ich war dort als Kommunikationskoordinator in großen Change- und Unternehmensprogrammen tätig. Hier lernte ich auch meine heutige Lebensgefährtin kennen. Die Umsätze wuchsen, der Schritt in die Selbständigkeit schien gefunden. 2006 sollte mich eines Besseren belehren: Kunden brachen weg und der Umsatz fiel. Ich entschied mich ein zweites Standbein in Form einer selbständigen Handelsvertretung der R+V Versicherung in Ingolstadt zu übernehmen. Das Kalkül: Mit der Betreuung eines Kundenbestandes von über 1.000 Haushalten und 100 Firmenkunden sind Büro, Bürokraft und Grundkosten immer bezahlt. Und schaffen Luft für meine eigentliche Leidenschaft – der Tätigkeit als Trainer, Berater und Moderator in Projektorganisationen.

Zwei Hochzeiten sind ein Kraftakt

Mit der Zeit wurde es zu einem Kraftakt, auf zwei Hochzeiten zu tanzen und beide Unternehmungen zu vereinbaren. 2009 stieß ich deshalb an meine Grenzen. Ich legte jährlich knapp 50.000 Kilometer zu meinen Kunden zurück. Ich brauchte dringend Unterstützung und stellte meinen ersten Mitarbeiter ein. Eine prägende Erfahrung. Wie sollte ich aus den verbliebenen drei Bewerbern den passenden auswählen? „Schwierig, nehmen Sie einfach den, der Ihnen am meisten entspricht“, war der Rat eines damaligen Arbeitgebers.

So wurde aus meiner Ein-Mann-Unternehmung ein kleines Start-up-Unternehmen. Von Ingolstadt aus starten wir täglich unsere Fahr- und Arbeitsgemeinschaft zu unseren Kunden. 
Die Zeit verging wie im Flug. Der Umsatz stieg, ich qualifizierte mich zum GPM-Trainer und stellte weitere Mitarbeiter ein. Aber: Ein großes Team braucht auch eine gemeinsame Identität. In einem Workshop 2011 legten wir den Grundstein für unsere Unternehmenswerte, die auch heute noch unverändert den Kern unserer gemeinsamen Arbeit bilden: neugierig, menschlich, anspruchsvoll.

Geschäftlicher Erfolg & privates Glück mit Schattenseiten

Knapp 8 Jahre nach der Gründung blickten wir erstmals stolz auf einen Jahresumsatz von über 1 Mio. Euro. Aber ich spürte auch die Schattenseiten des Erfolgs. Mehr als 330 Arbeitstage, die Verantwortung für 12 Mitarbeiter, kein Urlaub und viele (internationale) Geschäftsreisen nagten an meiner Gesundheit. Auch die Geburt meines ersten Sohnes ließ mich nachdenklich werden und den Wunsch nach mehr persönlichen Freiheitsgraden stärker werden.

Ruhe würde die nächsten Jahre jedoch nicht einkehren. Große Rahmenverträge, neue Projekte und neue Kunden ließen Umsatz und Mitarbeiterzahl regelrecht explodieren. Darauf waren weder ich noch unsere Strukturen und Prozesse vorbereitet. Ein toller Erfolg, aber auch eine riesige Herausforderung für uns alle. 2014 erblickte mein zweiter Sohn das Licht der Welt.

Ein Jahr später arbeiten fast 40 Mitarbeiter bei TEAMWILLE und erreichen gemeinsam einen Jahresumsatz von knapp 5 Mio. Euro. Auch dank der hinzugekommenen Organisationsentwicklungsprojekte und Befähigungen zur agilen Arbeitsweise entwickelte sich die Auftragslage prächtig. Als Folge wurden wir für die Jahre 2014 bis 2017 mehrfach als Wachstumschampion ausgezeichnet. Im Rückblick ein Kraftakt.

2016 verabschiedeten wir uns von dem traditionellen Bereich Unternehmenskommunikation (und damit von einigen Mitarbeitern und einem Viertel unseres Gesamtumsatzes). Wir entschieden uns für eine Neupositionierung mit dem Fokus auf Projektmanagement, Training und Organisationsentwicklung – was auch heute, unverändert unserem Portfolio entspricht.

TEAMWILLE wächst

Verändert hat sich in der Zeit jedoch einiges: Zum einen haben wir die Produkte in den einzelnen Bereichen reifen lassen, den Kundenbedürfnissen angepasst und mit viel Expertise angereichert.

Auf der anderen Seite ist TEAMWILLE von Ingolstadt nach München gezogen, 2017 in ausdrucksstarke Büroräume in der Parkstadt Schwabing. Auch die nachfolgenden Jahre sind von Wachstum geprägt. TEAMWILLE wächst. Inzwischen nennen fast 50 Mitarbeiter das Büro in der „Walter-Gropius-Straße“ ihr „Zuhause“. Nicht, weil wir Tag und Nacht dort verbringen, sondern weil wir trotz der Größe als Team zusammen reifen und uns gemeinsame Zeit in unserer „WG“ gönnen.

Aus einer kleinen Beauftragung in Hamburg, die wir zunächst mit viel Reisetätigkeit aus München bedienen, wächst ein neuer Bürostandort in der Hamburger Hafencity heran. Bei der Eröffnungsfeier im Herbst 2018 blicke ich wiedermal stolz auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben. Ich spüre aber auch, dass es dringend Zeit wird. Zeit für eine Auszeit. Zeit für mich. Nach 17 Jahren Selbständigkeit und kräftezehrenden Jahren bin ich bereit, mein auf stabilen Beinen stehendes Unternehmen in andere Hände zu geben.

Geschäftsführer gesucht

Mehr als 20 Organisationen gehören zu unserem Kundenkreis, darunter viele deutsche Top Konzerne wie MTU, BMW, VW (Audi), Allianz und die deutsche Bahn. Auch Rieter und damit ein erster „Schweizer“ Großkunde gehört zum Portfolio. Wir haben drei starke Produktfamilien, die sich alle hervorragend entwickeln und wachsen. 

Die Suche nach einem externen Geschäftsführer gestaltet sich zäh. Es gibt wenige Kandidat*innen, die sich auch kulturell in unser Unternehmen einfügen. Die wenigen, die es bis ins Vertragsgespräch schaffen, brechen aus privaten oder persönlichen Gründen vielfach kurzfristig und überraschend weg. Ich beginne zu zweifeln: Auf der einen Seite bin ich Geschäftsführer meiner Traum-Firma, einem hoch erfolgreichen Unternehmen, das eine einzigartige Kultur und Marke hat. Beides wird uns regelmäßig von Kund*innen bestätigt. Trotzdem fühle mich ausgebrannt und habe nicht mehr den Eindruck, der Organisation das geben zu können, was sie verdient hat.

Mit diesem Gefühl und auf Europas führenden Headhunter für Executive Search hoffend starte ich in das Jahr 2020. Der Verlust eines langjährigen Rahmenvertrages nagt noch stark an mir. Und bereits im Februar wird mir klar, dass 2020 wahrscheinlich kein Jahr der (persönlichen) Veränderung wird: Als Kapitän geht man in schwerer See nicht von Bord. Und die Corona-Krise bedeutet die schwersten Brecher seit langem für die Organisation. In kürzester Zeit muss die Organisation krisenfest gemacht werden. Ein turbulentes Jahr, mit vielen Ups and Downs. Und einem Workshop am Ende des Jahres, in dem mir klar wird: Wir haben jetzt lange genug verschiedene Lösungen beleuchtet und ausprobiert. Die beste Lösung ist eine interne Lösung! 

Denn das Gute liegt so nah

Und so kam, was kommen sollte: Ich bin froh, dass wir mit Ricarda Memel und Tobias Loida nun eine neue Geschäftsführung bei TEAMWILLE haben. Beide sind seit bald 10 Jahren Teil der Organisation und haben TEAMWILLE mit zu dem gemacht, was es heute ist: Eine sehr erfolgreiche und kulturell einzigartige Organisation, die noch unglaublich viel Potential und Möglichkeiten hat. 

Ich habe TEAMWILLE gegründet, weil ich einen Traum hatte. Einen Traum von Selbstbestimmung, Freiheit und Mitverantwortung. Diesen habe ich nun 20 Jahre gelebt und geteilt. Ich selber musste jedoch erkennen, dass viel Selbstbestimmung und Mitverantwortung auch viel (Selbst-)Verpflichtung und in der Rolle des Geschäftsführers damit reduzierte Freiheit für mich bedeutet. Dies stellt die attraktive Kultur für mich nicht in Frage, meine Rolle aber schon.

Ich bin sicher, dass TEAMWILLE nun vor einem Aufbruch in ein neues Zeitalter steht. Aufbauend auf einem Fundament der Selbstbestimmung, Freiheit, Mitverantwortung sowie Humanisierung der Arbeit. Das ist der Geist von TEAMWILLE! Den Geist, den ich mit der Gründung in 2004 rief :-)

Pressemeldung zum Wechsel der Geschäftsführung

Portrait Johannes Wille

Johannes Wille

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