Bergsteiger erklimmen gemeinsam einen schneebedeckten GipfleBergsteiger erklimmen gemeinsam einen schneebedeckten GipfleBergsteiger erklimmen gemeinsam einen schneebedeckten Gipfle
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Best Practice

Definition: Was versteht man unter Best Practice?

Der Begriff Best Practice kann simpel als Erfolgsrezept oder bester Lösungsansatz übersetzt werden. Dabei handelt es sich um eine bewährte Vorgehensweise oder Methode, mit der Unternehmen versuchen, bei einem Vorhaben oder Projekt, zum bestmöglichen Ergebnis zu gelangen. Diese Muster-Methode wird verwendet, um möglichst effizient und effektiv zu einem definierten Ziel zu gelangen. Dabei entwickeln Unternehmen selten bewusst einen Best Practice Ansatz. Sie optimieren mit viel Zeit und Geduld – häufig über viele Jahre – Prozesse und Unternehmensstrukturen, lernen aus ihren Erfahrungen und passen sich neuen Gegebenheiten an. So entsteht ein Erfolgsrezept.

Historische Entwicklung von Best Practice

Der Begriff der Best Practice stammt ursprünglich aus der Betriebswirtschaftslehre. Bekannt wurde er durch seine Rolle im Benchmarking. Bei der Erstellung eines Benchmarks – also eines Vergleichswerts – werden neben internen Daten auch externe Informationen gesammelt. Dazu zählen auch Best Practice Ansätze anderer Unternehmen. Diese Erfolgsrezepte anderer Muster-Unternehmen können als Vergleichswert dienen, oder gänzlich in die eigene Unternehmensstruktur implementiert werden.

Bekannte Best Practice Ansätze

Neben dem Benchmarking gibt es einige weitere Methoden, um Best Practice Ansätze umzusetzen:

  • Deming Cycle
    Ein Qualitätsmanagement-Kreislauf mit vier verschiedenen Phasen (Plan, Do, Check, Act). Mithilfe von Best Practices wird ein Plan entworfen, um gezielt Probleme zu beheben. Ist dieser Plan umgesetzt, wird im Anschluss sein Erfolg überprüft. Im letzten Schritt werden die Maßnahmen im Unternehmen eingeführt. Dann startet der Prozess erneut.
  • Inspect & Adapt
    Eine agile Managementmethode mit dem Ziel, Prozesse kontinuierlich zu optimieren. Eine regelmäßige Kontrolle der bestehenden Prozesse und ein Vergleich mit Best Practices decken Probleme schnell auf. So können einfach Anpassungen vorgenommen werden.
  • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
    Ein Prinzip aus dem Qualitätsmanagement, welches stetige Verbesserung durch kleine Schritte verspricht.

Best Practice Prinzipien

Best Practices können in vielen Branchen und Bereichen angewendet werden. Sie können überall dort ein hilfreiches Tool sein, wo ein Vergleich mit den Erfolgsmethoden anderer Unternehmen möglich ist.

  • Kosten-Nutzen-Analyse
    In einer Kosten-Nutzen-Analyse werden – wie es der Name schon verrät – die Kosten und Nutzen einer Veränderung, eines geplanten Projekts, einer Software oder Ähnlichem gegenübergestellt. Auch hier lohnt sich der Blick auf die Best Practices anderer Unternehmen. Dabei können auch Muster aus anderen Branchen hilfreich sein, solange sich die Situationen miteinander vergleichen lassen.
  • Benchmarking
    Ein Benchmark bezeichnet ein Managementinstrument, mit dem bestimmte Werte, Produkte, Prozesse oder Techniken kontinuierlich mit festen Standardwerten oder Daten der Konkurrenz verglichen werden. In der Entwicklung eines Benchmarks werden Best Practices als essenzieller Vergleichswert herangezogen. Sie dienen als positive Vorbilder, mit denen sich „schwächere“ Unternehmen vergleichen können. Damit orientieren sie sich am besten Beispiel und streben durch kontinuierliche Optimierungen danach, selbst zu solchem Erfolg zu gelangen.
  • Qualitätssicherung
    Best Practice in der Qualitätssicherung bezieht sich auf die Verwendung von bewährten Erfolgsmethoden, die in der Vergangenheit eine hohe Qualität von Produkten oder Dienstleistungen gewährleistet haben. Das Ziel von Best Practice in der Qualitätssicherung ist es, mögliche Fehler oder Qualitätsmängel frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Damit wird sichergestellt, dass die angebotenen Produkte oder Dienstleistungen den Anforderungen der Kund*innen entsprechen. Es gibt verschiedene Best Practice Ansätze, die in der Qualitätssicherung angewendet werden können, wie zum Beispiel den Deming Cycle oder KVP.

Anwendungsgebiete von Best Practice

Best Practice in der Unternehmensführung

Häufig heben sich besonders erfolgreiche Unternehmen durch ihre Best Practices von der Konkurrenz ab. Diese Unternehmen erhalten oft Auszeichnungen wie „Top Company“ oder „Beste*r Arbeitgeber*in“. Solche Auszeichnungen können ein guter Anhaltspunkt auf der Suche nach Best Practice Unternehmen sein. Besonders in der Unternehmensführung ermöglicht der Vergleich mit Best Practices oder gegebenenfalls sogar die Implementierung des Best Practice Ansatzes in das Unternehmen eine Verbesserung der Qualität des Unternehmens. Denn es schadet nie, von den Besten zu lernen.

Best Practice in der Arbeitsorganisation

Auch in der Arbeitsorganisation bezieht sich Best Practice auf bewährte Methoden und Techniken, die besonders erfolgreich in der Gestaltung von Arbeitsprozessen und -abläufen in Unternehmen waren. Best Practices in der Arbeitsorganisation zielen darauf ab, die Effizienz und Produktivität der Mitarbeitenden zu erhöhen und gleichzeitig ihre Zufriedenheit und Motivation zu fördern. Dafür können Management-Methoden wie Lean oder KVP verwendet werden. Es kann sich bei Best Practices aber auch um die physische Arbeitsumgebung oder Mitarbeitenden-Benefits handeln.

Best Practice in der Produktentwicklung

Mit der Hilfe von Best Practices sollen in der Produktentwicklung die Qualität maximiert und Kosten minimiert werden. Durch die Muster-Vorbilder anderer Unternehmen kann die Qualität und Marktfähigkeit von neuen Produkten oder Dienstleistungen verbessert werden. Zeitgleich können Entwicklungskosten und der Zeitaufwand verringert werden. Dafür ist ein kontinuierlicher Optimierungsprozess nötig. Dieser kann mit verschiedenen Methoden wie Design Thinking, dem Deming Cycle oder ähnlichen Management-Techniken angestoßen werden.

Vor- und Nachteile von Best Practice

Vorteile von Best Practice

  • Kosteneinsparung
    Best Practices können helfen, Risiken besser einzuschätzen und Fehler zu vermeiden. Zusätzlich sorgen sie für effizientere Arbeit und sparen dem Unternehmen dadurch Geld.
  • Zeitersparnis
    Mit Best Practices können Unternehmen ihre eigenen Prozesse optimieren. So werden nicht nur Ressourcen, sondern auch Zeit eingespart, welche für andere Aufgaben verwendet werden kann.
  • Effizienz
    Best Practices können Unternehmen als Leitfaden dienen und durch optimierte Prozesse zu einer gesteigerten Effizienz führen.

Nachteile von Best Practice

  • Risiko der Stagnation
    Ohne neue Ansätze und die Möglichkeit, Risiken einzugehen und Neues auszuprobieren, kommt es irgendwann zum Stillstand. Best Practices können ein gutes Tool sein, dürfen aber auch gerne mal ignoriert werden.
  • Ideenlosigkeit
    Durch die Orientierung an den Besten entstehen keine eigenen Ideen und Ansätze. Mögliche neue Best Practices bleiben unentdeckt, da man keine neuen Wege geht.
  • Fehlende Kreativität
    Best Practices erfordern das starre Übernehmen von Erfahrungen und Lösungsansätzen anderer. Eigene Kreativität zur Problemlösung wird mit ihnen nicht gefördert.
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